Deutsch-Französische Freundschaft (Symbolbild)

Berufsbildungspreis der Deutsch-Französischen AHK

Das Berufskolleg Werther Brücke gewinnt den Berufsbildungspreis der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer Paris in der Kategorie ,Beste Bildungseinrichtung‘ 

Seit 2017 ermöglicht das BKWB aus Wuppertal seinen angehenden Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatronikern jährlich einen von ProTandem geförderten Austausch mit Frankreich. Größte Hürde ist von Beginn an, dass die Betriebe ihre Auszubildenden freistellen müssen und wenig betrieblich verwertbaren Mehrwert in der Partizipation des Austausches sehen. Um hier einen größeren unmittelbaren betrieblichen und berufspraktischen Mehrwert für die Betriebe, aber auch die Auszubildenden zu erreichen, nimmt das BKWB seit 2020 an dem Projekt der DFZQ – der deutsch-französischen Zusatzqualifikation – teil.

Auch ausgelernten Kfz-Fachkräften ist EU-weit die Arbeit an Fahrzeugklimaanlagen untersagt, ursächlich hierfür ist die Klimaschädlichkeit des verwendeten Kältemittels. Der zusätzlich zu erwerbende Sachkundenachweis eines Mitgliedslandes ist in allen anderen Mitgliedsländern anzuerkennen. Im Rahmen der Partnerschaft mit der CFA Andrieu Aforpa in St. Maurice bei Paris wird im Rahmen des Austausches dieser Sachkundenachweis erworben. Hierzu werden die theoretischen Grundlagen in ersten Lernsituationen beim Austausch der Wuppertaler Auszubildenden in St. Maurice absolviert, beim Rückaustausch nach Wuppertal findet dann in Kooperation mit der Kfz-Innung Wuppertal eine Sachkundeschulung in der Lehrwerkstatt der Kfz-Innung bilingual statt. Das ausgestellte Zertifikat über die erworbene Sachkunde ist personenbezogen und lebenslang gültig, so erhalten die Auszubildenden eine fachlich anerkannte zusätzliche Qualifikation während des Austausches, für die französischen Teilnehmenden wird eine Übersetzung zum deutschen Original angefertigt. Auch die Betriebe erhalten einen qualifizierteren und mit Sachkunde versehenen Auszubildenden und zukünftigen potenziellen zukünftigen Mitarbeitenden. Durch Unterstützung durch die Kfz-Innung Wuppertal und die zertifizierende Stelle, die technische Akademie des Kraftfahrzeuggewerbes (TAK), entstehen den teilnehmenden Auszubildenden und den Betrieben keine Kosten.
Mit diesem Projekt hatte sich das BKWB bei der Auslandshandelskammer Paris, die jährlich den Berufsbildungstag gestaltet, für den deutsch-französischen Berufsbildungspreis in der Kategorie Bildungseinrichtungen beworben und gewonnen. Im Rahmen des Berufsbildungstages, an dem auch Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, Bevollmächtigte der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit – und in dieser Rolle von ministerialem Rang, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich S.E. Stephan Steinlein und die Beigeordnete Ministerin für die berufliche Aus- und Weiterbildung Carole Grandjean Redebeiträge gehalten haben, wurde der Preis am 14.11. im Allianzturm One in Paris La Defense überreicht. Neben drei angereisten Vertretern des BKWB waren auch zwei Vertreterinnen der Partnerschule vor Ort, um den Preis entgegenzunehmen.
Das Projekt mit der CFA Andrieu Aforpa soll fortgesetzt werden, zu einer weiteren engeren Zusammenarbeit soll zukünftig noch die digitale Lernplattform Electude mit eingebunden werden. Die Lernplattform ist in Deutsch und Französisch verfügbar und wird an beiden Schulen bereits ohne gemeinsame Verknüpfung verwendet.

Neben dem Austausch mit St. Maurice besteht eine weitere Schulpartnerschaft und ein Austausch der angehenden Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker des BKWB mit dem Koning Willem 1 College in den Niederlanden. Gespräche, das Projekt der gemeinsamen Zertifizierung im Rahmen des Austausches auch auf diesen, durch Erasmus geförderten Austausch in der beruflichen Bildung auszudehnen, sind gestartet. Neben dem Sachkundenachweis für die Arbeiten an Klimaanlagen wären auch der Sachkundenachweise für Arbeiten an Airbag und Gurtstraffer-systemen, sowie die Arbeiten an Hochvoltelektrofahrzeugen denkbare Nachweise, die erworben werden könnten.

Das Berufskolleg Werther Brücke hat weitere Schulpartnerschaften im Rahmen von Erasmus+. Hier zu nennen sind die Zusammenarbeit mit einer spanischen Partnerschule im Projekt ,Leko international‘, bei der Auszubildende der industriellen Metallberufe aus Wuppertal und Spanien in einer Projektwoche Aufgaben aus der Industrie bearbeiten. Dazu werden in berufsübergreifenden Teams die von der Wuppertaler Industrie formulierten Projektaufgaben in der Schule und den Betrieben geplant und gefertigt. Bewertet werden die Arbeitsergebnisse vom auftraggebenden Betrieb und den Lehrenden und Lernenden. In den doppeltqualifizierenden Bildungsgängen der Anlage C und D können unsere Lernenden im Rahmen der vollzeitschulischen Berufsausbildung ein 6-8 wöchiges Auslandspraktikum in den Partnerbetrieben in Europa absolvieren, welches ebenfalls durch Erasmus+ gefördert wird.

Impressionen

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